Am 16. Oktober 2022, fuhren die Zehntklässler gemeinsam in Begleitung von Herrn Wolf, Frau Wagenblaß und Frau Oelke zum ehemaligen Konzentrationslager Struthof, das sich in Frankreich, nicht weit von dem kleinen Dorf Natzweiler befindet.
„Da ich noch nie dort gewesen bin, habe ich mir natürlich schon vor der Exkursion Gedenken gemacht. Davor haben wir im Geschichtsunterricht über die Konzentrationslager und die Massenvernichtungen der Juden gesprochen. Als wir im Dorf Natzweiler ankamen, mussten wir einen langen und steilen Weg hochfahren, da sich das Lager auf einem sehr hohen Berg befindet. Auf dem Weg habe ich mich selbst gefragt, wie es wohl dort aussehen wird und was uns erwarten wird. Herr Wolf, unser Geschichtslehrer, las uns am Eingang einen Bericht vor, in dem beschrieben wurde, wie die Gefangenen hierher gebracht wurden. Schon vom Eingang aus, sah man die vielen Kreuze und ein großes Denkmal, das an die vielen Toten hier erinnern soll. Nachdem wir das Museum, in dem wiedergefundene Sachen ausgestellt werden, besichtigt hatten, gingen wir gemeinsam in das Lagergefängnis und sahen die kleinen Zellen, in denen die Gefangenen oft zu dreißigst für vierzig oder sogar mehr Tage und Nächte untergebracht wurden. Sie hatten oft nur wenig Lebensmittel und keine Möglichkeit auf die Toilette zu gehen, ohne dass ihnen dabei jemand zusieht. Als Herr Wolf uns von den schlimmen Bedingungen im Konzentrationslager erzählt hat, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Es trat ein Moment der Stille auf. Bis jetzt stellt sich mir immer noch die Frage, wie ein Mensch so viel Leid aushalten kann. Kurz bevor wir gegangen sind, sah ich noch ein Bild der Massengräber auf einem Schild hängen. Mir wurde es ganz anders. Ich glaube jeder würde so reagieren, wenn man solche Bilder sieht. Ab diesem Moment wurde mir klar, dass an diesem Ort viele Menschen ihr Leben auf brutalste Art und Weise verloren haben. Es war ein ganz anders Gefühl, als wenn man es in den Filmen, Dokumentationen oder im Geschichtsunterricht mitbekommt, es hat sich so real angefühlt. Klar ist, dass so was nie wieder passieren darf.“
Bericht und Bilder: Tim Schmidt, 10c