Am Dienstag, den 16. November besuchten die Klassen 10c und 10d zusammen mit Frau Krawczyk, Frau Extra und Herrn Zinn das ehemalige Hauptlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof. Das Hauptlager in Struthof, welches 1941 von den Nationalsozialisten gegründet wurde, war das einzige KZ auf heutigem französischem Boden und liegt im damals besetzten Elsass. Der KZ-Komplex um Natzweiler-Struthof umfasste fast 70 Außenlager. Von den 52.000 Häftlingen des Konzentrationslagers waren 17.000 in dem Hauptlager inhaftiert. Dieses diente als Arbeitslager für die NS-Kriegsindustrie. Durch unzureichende Nahrung, systematische Ausbeutung und willkürliche Gewalt starben in ca. 4 Jahren fast 22.000 Menschen. Zudem wurden dort auch medizinische Experimente durchgeführt. Das Konzentrationslager war von 1941 bis 1945 somit eines der mörderischsten Lager des NS-Systems.
Ablauf der Exkursion
Die Exkursion startete im Europäischen Zentrum, in dem sämtliche Konzentrationslager, die von den Nationalsozialisten betrieben worden waren, dargestellt waren. Im Keller des Gebäudes befindet sich der sogenannte „Kartoffelkeller“, den die Insassen in mühevoller Arbeit erbaut hatten und der heute Teil des Ausstellungsraumes ist. Eine Zeit- und Bildertafel, welche um den Keller führt, zeigte mit eindrucksvollem Bildmaterial und Informationstexten die Historie des Lagers. Aufgrund der Maßnahmen, die durch Corona gelten, war es uns aber nicht möglich diesen zu besuchen.
Danach wurde das eigentliche Konzentrationslager durch das Haupttor betreten. Herr Zinn gab an mehreren Stationen Informationen über das Lager und die damaligen Geschehnisse. Dazu wurden Augenzeugenberichte von Insassen vorgelesen. Besonders beeindruckend war der Galgen des Konzentrationslagers, aber auch die Besichtigung des „Bunkers“, einem Strafgebäude, in dem bis zu 30 Häftlinge auf 8 m² eingesperrt wurden. Das Krematorium mit seinem Verbrennungsofen und dem Keller, in dem die Leichen gelagert wurden, zeigten ebenfalls äußerst eindrücklich die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten. Danach betraten die Schüler das sich im Lager befindende Museum und sammelten durch erhalten gebliebene Dokumente, Gegenstände wie Betten, Sträflingskleidung und -schuhe weitere direkte Eindrücke.
Die Wichtigkeit einer Exkursion, wie der an dieser Stelle beschriebenen, liegt darin, den Schülern einen direkten und erlebnisbezogenen Zugang zu historischen Sachverhalten und Geschehnissen zu erlauben. Durch die Arbeit vor Ort wurden die systematische Ausbeutung und Vernichtung der KZ-Insassen verdeutlicht und konkret fassbar gemacht.
Bericht: Johannes Zinn / Fotos: Isabelle Brenner und Angie Nelkner